Corona in Wolkenstein: Wie Nadia Delago die Situation erlebt

Als wir Delago am Telefon erreichen, ist die 22-Jährige nicht wie geplant bei den italienischen Meisterschaften am Tonalepass. Nein, die jüngere Schwester von Nicol Delago hält sich in ihren eigenen 4 Wänden auf und durch Einheiten auf dem Rad fit. „Das letzte Mal, dass ich das Grundstück verlassen habe, war vor über einer Woche“, erzählt Delago. Langweilig wird es der Speed-Spezialistin aber nicht: „Ich koche, putze und trainiere eben.“ Die steigenden Zahlen der Infizierten und Opfer im gesamten Tal nehme sie besorgt auf, darum sei es auch von enormer Bedeutung, den Anweisungen der Behörden zu folgen.

Anstatt sich die Zeit Zuhause totzuschlagen, würde Delago diese viel lieber für wichtige Materialtests nutzen, um in Hinblick auf die kommende Saison neu anzugreifen. Sie weiß aber auch, dass sich jede Athletin zurzeit in der gleichen Situation befindet und man „diesen Umstand akzeptieren muss“. Von den Geschehnissen rund um das Coronavirus habe sie persönlich aber nicht allzu viel mitbekommen. Erfahrung ein wichtiger Baustein Zum Sportlichen: Im nächsten Winter will die Grödnerin den nächsten Schritt machen, sich weiter verbessern – vor allem technisch. Das erklärte Ziel ist, sich für das Weltcup-Finale in Lenzerheide (Schweiz) zu qualifizieren – in der Abfahrt und im Super-G. Mit einem Auge schielt Delago auch Richtung Weltmeisterschaften in Cortina, auch wenn sie weiß, dass dies kein einfaches Unterfangen wird, da die Konkurrenz im eigenen Lager enorm ist.

Nadia Delago hat eine Saison mit vielen Aufs und Abs hinter sich. © Pentaphoto

Wenn sie auf ihre erste komplette Weltcup-Saison zurückblickt, hat die dreifache Europacup-Siegerin gemischte Gefühle. „Einige Rennen sind gut gelaufen, andere weniger“, bilanziert die 22-Jährige. Sie weiß, dass die Erfahrung in den Speed-Disziplinen eine entscheidende Rolle spielt und der Sprung vom Europacup zum Weltcup groß ist. So kommt es nicht überraschend, dass Delago ihr bestes Saisonergebnis in Altenmarkt-Zauchensee (Rang 21) erreicht hat. In besagtem Ort finden regelmäßig Europacup-Rennen statt.

Was die Wolkensteinerin hingegen bedauert, sind die wenigen Vergleiche mit Federica Brignone, Sofia Goggia und Marta Bassino. Italiens Ski-Aushängeschilder trainieren nämlich in einer Elite-Gruppe – und damit getrennt von den Delago-Schwestern. „Es ist schade, denn man könnte sich viel abschauen“, sagt Delago, die aber weiß, dass das Niveau in ihrer Trainingsgruppe ebenfalls hoch ist. „Nicol ist in diesem Winter 2 Mal aufs Podest gefahren, Francesca Marsaglia einmal und Elena Curtoni hat sogar ein Rennen gewonnen.“

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