Foxes gewinnen Strafenfestival und bleiben in Tschechien

Das war ein hartes Stück Arbeit, das der HC Bozen am Freitagabend zu verrichten hatte. Mit einer hartnäckigen und undisziplinierten Spielweise (60 Strafminuten!) verlangte Orli Znojmo dem Sieger der Zwischenrunde alles ab, ehe sich dieser schließlich souverän mit 4:0 behauptete. Ausschlaggebend für den zweiten Viertelfinalsieg waren ein unüberwindbarer Leland Irving im Tor, bessere Nerven und die nötige Kaltschnäuzigkeit auf Seiten der Bozner. Bozen spielt auch Sonntag auswärts Den nächsten, vorentscheidenden Schritt in Richtung Vorschlussrunde kann der HCB am Sonntag setzen. Wie noch am Freitagabend bekannt wurde, wird dann neuerlich in Znojmo gespielt. Da die tschechische Regierung für Italien-Reisende eine 15-tägige Quarantäne verordnet hat, hätte für Orli eine Fahrt nach Südtirol keinen Sinn. Dort wäre die Partie wegen den Coronavirus-Maßnahmen vor leeren Rängen ausgetragen worden. So wird neuerlich vor Publikum gespielt, neuerlich in Tschechien. In der Zwischenzeit suchen beide Teams gemeinsam mit der EBEL nach einer Lösung für Spiel 4 am kommenden Dienstag.

Am Freitag hatten die Foxes mit Znojmo, wie schon beim 3:1 zum Auftakt , mehr Mühe als ihnen recht sein konnte. Ihnen setzte besonders das schnelle Umschaltspiel und die Härte der Osteuropäer zu. Diese konnten erstmals in der Serie auf ihren wiedergenesen Topscorer Anthony Luciani bauen. Nichtsdestotrotz war Bozen erneut spielbestimmend und ging bereits in der Startphase mit 1:0 in Führung. Patrick Wiercioch zog von der blauen Linie ab, Colton Hargrove stocherte nach, ehe der freistehende Anthony Bardaro schließlich einschob. Es war das 21. Saisontor des Bozner Topscorers. Zu diesem Zeitpunkt waren erst drei Minuten gespielt. Danach entwickelte sich eine Partie ohne taktische Zwänge, in der beide Teams beinahe im Minutentakt Torchancen vorfanden. Bei Znojmo brennen Sicherungen durch Den vielen Möglichkeiten zum Trotz, dauerte es bis zur Startphase des Mittelabschnitts, ehe wieder gejubelt werden durfte – und das neuerlich auf Seite der Bozner. Tim Daly traf mit einem verdeckten Schlenzer von der Blauen zum 2:0. Danach wurde der Spielfluss von den Unparteiischen abrupt unterbrochen. Die Schuld daran trugen aber nicht sie, sondern vielmehr die Spieler, die immer wieder zu unlauteren Mitteln griffen und sich ein ums andere Mal unschöne Nettigkeiten austauschten. Allein im zweiten Drittel wurden 44 (!) Strafminuten ausgesprochen, wobei Znojmo-Crack Antonin Boruta nach unsportlichem Verhalten vorzeitig unter die Dusche musste. Abgesehen von einer Top-Chance von Bozens Jamie Arniel, der im Eins-gegen-Eins mit Teemu Lassila scheiterte, wurde in dieser Phase kaum Eishockey gespielt.

Dan Catenacci (r.) glänzte mit zwei Torvorlagen.

Erst nach dem letzten Seitenwechsel besannen sich die Cracks wieder auf ihre spielerischen Stärken. Insbesondere jene aus Südtirol, die neuerlich gleich nach Wiederbeginn zum Torerfolg kamen. Nach einem gewonnen Bully von Dan Catenacci in der offensiven Zone tankte sich Stefano Giliati durch die schläfrige Znojmo-Abwehr, umkurvte Lassila und hob die Scheibe zum 3:0 unter die Latte. Es war Giliatis erstes Playoff-Tor im HCB-Dress seit 2012, damals noch in der Serie A.

Danach öffneten sich wieder reihenweise die Türen der Strafbänke. Das hatte zur Folge, dass Znojmos impulsiver Coach, Miro Frycer, die Nerven verlor, mit abschätzigen Gesten protestierte und schließlich auf die Tribüne geschickt wurde. Danach erzwangen die Zuschauer die nächste Unterbrechung, als sie Gegenstände aufs Eis warfen. Gespielt wurde gegen Ende hin praktisch gar nicht mehr. Die Ausnahme machte Arniel, der zunächst den Außenpfosten traf und wenig später den Puck schließlich zum 4:0 im Tor unterbrachte. Es war dies der Endstand.

The complete gameplay is available here in our live ticker for reading. HC Orli Znojmo – HCB Südtirol Alperia 0:4 Znojmo: Lassila (Groh); Boruta-Cermak, Doherty-Burlon, Sova-Miklis, Berisha-Kruckovyc; Svoboda-Flick-Vopelka, Matus-Bartos-Beranek, Novak-Cesik-Luciani, Oscadal-McRae-Bowles Coach: Frycer

HSBC: Irving (Fazio); Flemming-Marchetti, Wiercioch-Tauferer, Robertson-Daly, Glira; Frigo-Arniel-Insam, Giliati-Catenacci-Bardaro, Miceli-Bernard-Frank, Hargrove-Alberga-Poukkula, Deluca Coach: Ireland

Gates: 0:1 Anthony Bardaro (2.38), 0:2 Tim Daly (20.45), 0:3 Stefano Giliati (40.39), 0:4 Jamie Arniel (58.47)

Strafminuten: 60 (Znojmo)/18 (HCB)

Viewers: 1985 The other quarter-final duels: Black Wings Linz - EC KAC 4:3 n.V. Tore: 1:0 Finn (6.03), 1:1 Kozek (11.06), 2:1 Kristler (32.23), 2:2 Fischer (32.51), 2:3 Koch (38.59), 3:3 Oleksy (55.49), 4:3 Gaffal (79.18) Audience: 4865 Best of 7 series: 2:0

EC Panaceo VSV - Red Bull Salzburg 2:7 Tore: 1:0 Brunner (7.43), 1:1 Holloway (10.23), 1:2 Herburger (20.46), 2:2 Pollastrone (27.08), 2:3 Kolarik (28.37), 2:4 Holloway (30.14), 2:5 Holloway (35.31), 2:6 Raffl (37.40), 2:7 Heinrich (54.40) Audience: 3619 Best of 7 series: 1:1

Graz 99ers - Vienna Capitals 3:2 Tore 1:0 Oberkofler (25.52), 2:0 Johansson (29.55), 3:0 Garbowsky (36.52), 3:1 Wukovits (43.53), 3:2 Loney (45.54) Audience: 3456 Best of 7 series: 1:1

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. Klagenfurt	47	183:101	102
2. Fehervar	46	146:126	89
3. Salzburg	46	142:107	87
4. HCB South Tyrol	46	137:125	76
5. Linz	46	146:116	75
6. Villach	46	155:136	74
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Foxes gewinnen Strafenfestival und bleiben in Tschechien

Der HCB Südtirol hat in einem nerven- und kräftezehrenden Duell gegen den HC Orli Znojmo einen großen Schritt in Richtung Halbfinale gesetzt. Der nächste könnte bereits am Sonntag folgen, dann wird – entgegen des eigentlichen Programms – erneut im tschechischen Grenzstädtchen gespielt.

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